von Martin Maschka
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31 Aug., 2020
Ob Schwarzmaulgrundel, Kesslergrundel, Marmorgrundel oder Flussgrundel. Sie alle sorgen für erhebliche Bestandrückgänge von heimischen Arten wie Bachschmerle, Gründling, Steinbeißer und Schlammpeitzger. Letztere sind sogar erheblich gefährdet, da sie ohnehin bereits sehr selten sind, oder nurnoch kleine Bestände haben. Untersuchungen von Martin Maschka in einer Bestandserfassung von 2018 in der Ruhr bei Gedern zeigt erhebliche Bestandeinbußen bei Bachschmerlen. Ihre Bestände sind seid der Ausbreitung der Schwarzmaulgrundel fast zu 90% in der Ruhr zurückgegangen, in den kühleren Nebenflüssen konnten sie sich noch zurückziehen. Die Bachschmerle gehört zu unseren bodenlebenden einheimischen Fischarten in der Ruhr und war genau wie der Gründling bis in den 60 Jahren fast restlos verschwunden in der unteren und mittleren Ruhr. Erst nach dem Verschwinden der Industriekultur im Pott und der damit verbundenen Gewässerverbesserung haben sich viele Fische wieder erfolgreich angesiedelt, durch Bemühungen von Anglern, Fischereiverbände, der Ruhrfischereigenossenschaft und dem Ruhrverband. Nun droht uns eine weitere Katastrophe- Schmerlenrückgang von über 90% . Wird die Bachschmerle nurnoch sporadisch vorkommen? Laut Maschka "ja". Die Laich- und Brutfischfressende Schwarzmaulgrundel die ihre Ausbreitung über den in den 90Jahren angelegten Rhein-Main-Donaukanal bis in den Rhein geschafft hat, kommt nun auch in der gesamten mittleren und unteren Ruhr vor ( Dort wo die Wassertemperatur nicht unter 13°C fällt, findet sie in den verbauten Steinpackungen ideale Bedingungen. Merkwürdigerweise ist die Verbreitung in der Ruhr seit 2015 Dokumentiert- allerdings Flussabwärts, also nicht dem Rheinaufwandernd. Ihrgend ein Fischliebhaber muss sie ab den Harkortsee ausgesetzt haben, den die Art wurde Flussabwärts dokumentiert. Anders sieht es allerdings bei den anderen vier Grundelarten aus. Sie warten schon an den Querbauwerken in der unteren Ruhr bei Mühlheim Raffelberg und vor dem Baldeneysee auf eine Neubesiedlung der Ruhr von unterhalb. Wie es sich für Schmerle, Gründling und Co auswirken wird, bleibt eine Vermutung, aber Martin Maschka kann bereits jetzt erste Bestandseinbußen feststellen. Wenn wir nicht lernen den Grundeln einhalt zu bieten, die gezielt zu fangen und kulinarisch zu bewirtschaften, können wir Bodenlebende Arten verlieren darunter gehört auch die Brut der heimischen Barben. 31.08.2020 M.Maschka